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15. Mai 2010 – In einer der gediegensten Konzerthallen in der Stuttgarter Gegend hat Mellow Mark und Pyro Merz eingeladen. „die (kleine) halle“ in Reichenbach sollte der passende Rahmen für diesen alternativen Reaggea/Rap/Akrobatik/Aftershow/Whatever Abend bieten. Und irgendwie war es sogar noch mehr…

Was auf keinen Fall mehr war, war aber die Zuschauerzahl an diesem Samstag. Nur geschätzte 80 Leute trudelten in die kleine Kneipe um Mellow und Pyro zu sehen. Auch wenn die Beiden bis kurz vor 22 Uhr warteten (21 Uhr offizieller Start), die Halle füllte sich nicht merklich deswegen…

Man vertrieb sich die Zeit mit kickern, dem ein oder anderen Drink oder checkte einfach die umliegenden Flyer. Das hier ein Konzert stattfinden sollte, sah man nur an den Turntables weiter hinten im Saal.

Kurz vor 22 Uhr. Mellow kam mit seinem ungewohnten schulterlangen Haar und Sonnenbrille auf die Bühne. Die Akustikgitarre im Griff stellte er sich als Vorprogramm vor, der hier jetzt etwas die Stimmung anheizen soll. Die Tarnung flog natürlich auf, als er gleich mit „Astronaut“ startete und noch ein zweites Stück aus dem „Fünften Element“-Album nachschob. Die Leute, welche eben noch überall im Raum verteilt waren, kamen dazu und erste zaghafte Tanzeinlagen waren zu sehen.

Nach etwa zehn Minuten kam Pyro mit dazu und machte seinem Namen alle Ehre. Zu zweit auf der Bühne und gleich mehr Feuer, was natürlich auch an den Tracks lag. Das aktuelle, gemeinsame Album geht schon sehr nach vorne. Dazu kam, dass mit Pyro auch die Beats aus der Konserve kamen plus einige DJing Einlagen und aufgelegten Sampels – hört sich einfach anders an, als nur Akustikgitarre.

Im Publikum war bereits äußerst ausgelassene Partystimmung. Die positiven Vibes und die Liebe der zwei Jungs war definitiv ansteckend. Das hat natürlich den Nachteil, das eigentlich deepe Tracks, wie zum Beispiel „Matrix“, nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen.

Überhaupt war die Crowd, wenn man bei 80 Peeps davon sprechen kann, sehr durchmischt. Alterstechnisch war es überwiegend jung, aber durchaus mit unterschiedlicher Erwartung. Einige Kids hatten derb Party im Sinn und waren nach einer Stunde eigentlich schon fertig zum abtragen. Ein Junggesellinenabschied war auch vertreten – die wollten auf jeden mitfeiern und Mellow und Pyro ließen sie auch mit auf die Bühne für den ein oder anderen Track. Teilweise hatten wir auch etwas älteres Publikum, das etwas weiter hinten durchaus die Hüfte bewegte, aber doch mehr auf den Text achtete. Wie gesagt, sehr durchmischt und irgendwie eine interessante Mischung die miteinander feierte.

Zwischendurch brachten die Beiden auch etwas Unterhaltung der anderen Art, mit etwas Pyro-Jonglage oder ein lockeres Gespräch mit den Leuten vor der Bühne. Hauptsächlich, klar, war aber Musik an der Tagesordnung – Sound war gut, alles verständlich und die Lautstärke war passend für die Location. Ein zwischenzeitliches, kurzes übersteuern der Mikros verzeiht man da gerne und machte den Gig sowieso nur noch authentischer.

Gerade dieser kleine Kreis an teilweise eingefleischten Fans (und potentiellen neuen Fans) zusammen mit den beiden für die live-Show geborenen Künstlern (ein anderer Ausdruck wäre fehl am Platz) machte diesen Abend zu dem was er war – noch viel besser als erwartet.

Das war auch am echten Lächeln von Mellow und Pyro zu sehen, das ihnen immer wieder über das Gesicht huschte. Deshalb war es sicher keine Überwindung auch zur zweiten Zugabe nochmal die Bühne zu betreten. Aber was bleibt dir übrig, wenn so wenige so viel Lärm machen 😉

Nach der knappen 2-Stunden-Show blieben die Beiden natürlich noch da um an ihrem kleinen Merchandise das ein oder andere Shirt an den restlos überzeugten Fan zu bringen. Dabei blieben sie cool und kamen jedem Autogrammwunsch gerne nach…

Die Location blieb auch nach dem Konzert noch „gefüllt“ – der Reggeabeat wurde vom Resident weitergetrieben, Aftershow war angesagt… leider waren wir zu fertig um noch sehr viel länger zu bleiben und zogen nach unserem Fanartikel-Support-Kauf auch innerhalb ner Stunde ab. Wer noch länger war, oder Aftershowerfahrungen mit den Beiden hat, darf die hier gern im Kommentar posten.

Bilder gibt es, wie immer, in der Rubrik „fab on Tour“ – leider sagen Bilder mehr als 1000 Worte, aber den positiven Vibes werden auch sie nicht gerecht 😉

Fazit: Auch wenn der Gig für Mellow und Pyro jetzt keine Unsummen einspielte, man hat gesehen, wofür sie es wirklich tun, für die Musik und die Liebe zu ihr! Sonst gehst du vor 80 Peeps nicht so ab sondern spielst eine schnelle Nummer runter. Wer die Möglichkeit hat, checkt die beiden live aus. Pflichtkonzert für alle die mit diesem Sound unten sind!

Randbemerkung: „die halle“ lohnt einen Besuch auch ohne Konzert, weil einfach ein gediegener Treffpunkt. Nicht zu groß, gemütlich mit kleinem Außenbereich und Publikum ohne Starallüren 😉 Verwechseln dürft ihr die gemütlich Location nicht mit der „h2o“ – die gehört da zwar irgendwie dazu, geht aber schon Richtung richtiger Konzerthalle.
Vielleicht sehen wir uns auf der nächste Reggeaparty – checkt http://www.diehalle.de

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