25. Februar 2011: „Hip Hop That Doesn’t Suck, Since 1982“ – so der Claim von ShowOff Records. Statik Selektah, Gründer des besagten Labels, kam zusammen mit Termanology und Reks um das zu beweisen. Als passende Location suchten sie sich das Stuttgarter Mono am Wilhelmsplatz aus.
Von der Atmo her sicher ein richtiger schicker Laden für den Sound an sich, allerdings ist ein kleiner Gig von den Soundanforderungen ja doch was anderes. Abschrecken ließ sich das überwiegend mitzwanziger Publikum aber auf keinen Fall. Die geschätzten 300 Leute tröpfelten so nach und nach bis zum eigentlichen Start um Mitternacht ins Mono, so gab es kein Stress mit langer Warteschlange.
Das „Warten“ fand eigentlich nicht wirklich statt, wie man es von großen Konzerten kennt. In einem Club gibt es immer was zu sehen, zu labern und natürlich was zu trinken. Und wenn man als Vorgeschmack einen DJ wie den Henster bekommt, dann hat auch die Tanzfläche ihren Namen verdient und das Geschehen verlegte sich hier hin. Da sich die Jungs rund um das Label von Statik Selektah auch um weit nach Mitternacht nicht zeigten war bei dem ein oder anderen ein suchender Blick auszumachen, die meisten aber hingegen feierten Hensters Set. Kein Wunder, der Stuttgarter Resident legte extrem gut auf (dafür Höchstnoten von uns und ein dickes Danke 🙂 )
Gegen 1 Uhr tat sich dann tatsächlich etwas auf dem 2 Quadratmeter Stage vor den Plattentellern. Zwei uns unbekannte Stuttgarter versuchten mit Freestyles und Beatbox Einlagen die Leute in Stimmung zu bekommen. Man konnte erahnen, das die beiden durchaus etwas auf dem Kasten hatten, aber es blieb leider beim erahnen. Damit kommen wir zum Hauptproblem des Abends, die Soundanlage und explizit die Mikrophone. Klar, Hip Hop braucht einen wummernden Bass, aber bei den Soundsettings im Mono hat es jemand besonders gut gemeint. Der Bass schaukelte sich in der kleinen Location hoch und war viel zu präsent und die Stimmen kamen dafür viel zu dumpf.
Damit hatte auch der folgende Reks zu kämpfen. Allerdings scherte es die meisten im Publikum nicht – sie freuten sich einfach über den Bostoner MC und zeigten das. Reks (der zusammen mit seinem Support DJ Deadeye auf der Bühne stand) hatte leichtes Spiel in Stuttgart. Die Crowd hatte seine Hooks drauf und gingen ab – allerdings zurecht, da die beiden auf der Bühne solide und gekonnt ihr Ding durchzogen. Leider blieb Reks nur etwa eine halbe Stunde, dann wurde schon Platz gemacht für Termanology.
Reks blieb aber im Publikum, feierte seinen Kollegen auf der Bühne mitten in der Crowd. Nebenbei machte er Fotos und trank seinen Hochprozenter. Nicht der Megastar zu sein hat doch auch Vorteile 😉
Termanology auf der Bühne war leider nicht so der Burner. Das er mehr der Posertyp ist, war klar. Aber nur rumposen und seine Lines nicht treffen – eher schwach! zu seiner Entschuldigung kann man sagen, dass er sicher schon einiges im Vorfeld getankt hatte. Das er nicht allzu gut war, haben die meisten vor der Bühne aber auch weniger registriert – die hatten aber ähnlich viel im Tank… Als Term dann von der Bühne aus in Plastikbechern seinen Klaren verteilte machte das seinen Auftritt dann endgültig zur Party als zu einem ernsthaften Gig.
Beide Künstler hatten es auf der Bühne sowieso angesprochen, das sie es nice finden, das man hier Alkohol so ungeniert trinken darf. Auch meinten Sie, das sie gehörten haben, das in Germany viel getrunken wird. An diesem Abend hatten sie definitiv recht – einige aus dem Publikum werden auf YouTube Statik und seine Leute zum ersten mal sehen 😉
Statik Selektah, der vorher bereits seine Schützlinge mit Beatz vom Plattenteller und aus dem Rechner unterstützt hat, übernahm jetzt die Kontrolle vom DJ Pult aus. Legte viele ältere, aber echten Headz durchaus im immer noch im Hörgang liegende Tracks auf. Für unseren Geschmack wurden die Songs leider immer etwas arg kurz gespielt (gerade noch darauf gefreut >> schon vorbei), aber trotzdem cool. So ging die Party weiter. Es wurde gedanct, mit den Künstlern geschnackt (die sich bereits eine neue Flasche geholt hatten) – aus dem Konzert wurde eine schicke Party. Kaum einer Verließ direkt nach dem offiziellen Ende um 2:30 Uhr das Mono.
Als wir etwa eine Stunde später den Laden verließen hatten sich die Reihen schon etwas gelichtet, aber von Ende konnte keine Rede sein! Insbesondere Reks und Kollegen hatten immer noch viel Spaß und ließen es richtig krachen.
Noch eine offene Zeile an den 2,10 m Mann im Publikum:
Alter, wenn man so groß ist, stellt man sich nicht in die 3. Reihe – und wenn schon, dann nicht vor uns 😉
Fazit: Musiktechnisch sicher nicht das Beste was wir gesehen (bzw. gehört!) haben. Dafür war die Location zu schlecht eingepegelt und die Jungs aus Übersee zu sehr auf Party aus. Aber als großes Ganzes doch zu empfehlen – Party war auf jeden im Mono (und das für gerade mal 8 Euro!!!). Hip Hop hat auf jeden Fall nicht gesuckt in dieser Nacht! Auch wenn die DJs (Henster und Statik) den MCs dieses mal sicher die Show gestohlen haben.
Einen visuellen Eindruck gibt es natürlich auch wieder unter fab on tour.