Big GG’s „Catch A Fire“ Reihe gastierte mal wieder in Stuggi mit einem großartigen HipHop-LineUp. Mit den Beginnern, Afrob oder Torch waren auch echte Legenden am Start. Dazu D-Flame und noch Nosliw als Überraschungsgast. Manchmal verderben aber auch zu viele Stars den HipHop wie Köche den Brei…
Der 1. Mai war eigentlich ein Pflichttermin für alle Kopfnicker aus Stuggi. Das LineUp war extrem cool für 25 Euro. Das dachten sich auch eine Menge anderer Leute und füllten das Zapata bis auf den letzten Platz (zumindest gefühlt).
Mit „Durchdacht“ machte ein Localact den Anfang. Nicht ganz souverän aber mutig zogen die Jungs ihre halbe Stunde durch und freuten sich sichtlich über die Props, die Ihnen die Stuttgarter in Form von großem Applaus zukommen ließen. Leider rapten sie oft mehr als undeutlich, dass man den Text eher erahnen mußte. Für das erste mal auf so großer Bühne aber durchaus ein sehr respektabler Auftritt.
Als nächstes ließ es sich Big GG nicht nehmen, auf der von ihm kreirten Konzertreihe aufzuschlagen. Von da an war auch klar, worauf der Abend abzielte. Abfeiern und Party sollten im Vordergrund stehen – HipHop stand hinten an. Rappend machte er mit Popklassikern auf Dancehall lastigem Sound Stimmung. Stark davon getrieben die Menge zum kochen zu bringen, vergaß er die Zeit und war gefühlt ziemlich lange auf der Bühne. Da aber wohl kaum einer wegen ihm gekommen war, eher etwas panne… Aber er hatte eindeutig seinen Spaß und hat damit bei den meisten auch die Stimmung angeheizt.
Egal, wer anschließend auf die Bühne kam. Es wurden die Hits gespielt. Alles wirkte irgendwie aufgesetzt und zu sehr auf Party. Kaum ein deeper Track schaffte es in die Playlist. „Wir waren mal Stars“, „Reimemonster“ oder „Füchse“ spielten Torch, Afrob oder die Beginner. Auf ein „Kapitel 29“, „Ambiacata“ oder „Geh´ Bitte“ wartete man aber vergebens…
Klare Playlists, keine Zugaben, keine außergewöhnlichen Kolabos… wär doch schick gewesen, wenn Nosliw mal mit Jan Delay gerockt hätte oder Denyo bei Afrob auf ein freestyle reingeschneit wäre… einfach aus purer Freude am stylen. Aber so was war wohl nicht gewollt… schade, so viele gute Leute auf einem Platz und jeder zieht nur sein eigenes Ding durch. Klar, Torch war mit D-Flame und Afrob auf der Bühne – aber das war so geplant. Wahrscheinlich, weil einer allein nicht genug Hits gehabt hätte 😉
Insgesamt hatte man etwa 4 Stunden, die einem höchstens wie 2 vorkamen. Die Leute feierten jeden einzelnen Track, als würde man ihn nie wieder hören – schön! Und doch, eine Zugabe forderte kaum einer und als die Lichter angingen, waren die meisten auch schnell draußen…
Bilder zum Konzert findet ihr wie immer in unserer Rubrik fab on tour.
Fazit: Klingt alles etwas böse, war es natürlich nicht. Wir wollen den Künstlern jetzt keine Unlust vorwerfen. Die haben schon gerockt und hier und da mal was zu sagen gehabt. Dazu die Gassenhauer. Man konnte durchaus feiern, keine Frage. Aber insgesamt blieb so etwas unbefriedigendes übrig. Wenn man einen Monat zuvor Jan Delay auf seiner Tour erlebt hat und dann bei Catch a Fire – wie Tag und Nacht! Der etwas zu volle Club gab dann noch den Rest dazu. Gerne hätten wir mehr als ein Hitabfeiern der einzelnen Acts erlebt. Schade, potential war da…